Liz VerhoevenJulia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Liz Verhoeven, 69 Jahre alt aus Goch, engagiert sich seit September 2021 ehrenamtlich bei der Caritas Kleve. Zweimal in der Woche - jeden Dienstagnachmittag und jeden Donnerstagmorgen - unterstützt sie die Mitarbeitenden aus dem Fachdienst Integration und Migration im Beratungszentrum in Goch. "Ich bin dort in der Formularhilfe tätig und helfe geflüchteten Menschen bei diversen Anträgen." Vom SGB-II-Antrag über das Wohn- und Kindergeld bis hin zur GEZ-Befreiung, zum Reha-Antrag und zur Bewerbung - in den vergangenen zwei Jahren habe sie schon fast jeden Antrag gesehen. "Nicht nur nicht deutschsprechende Menschen sind damit überfordert", sagt Liz Verhoeven, die vor ihrer Rente als Prozess- und Projektmanagerin in der Logistikbranche tätig war, "auch ich musste mich einarbeiten und akzeptieren, dass diese Menschen ihr ganzes Leben offenlegen müssen. Und zwar oft nicht nur einmal." Zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sagt sie: "Ich bekomme viel mehr zurück als ich gebe. Die Arbeit macht mir Tag für Tag bewusst, was für ein Glück ich habe, in Deutschland geboren zu sein."
Norbert LadeJulia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Norbert Lade, 73 Jahre alt aus Kleve, hat vor etwa zwei Jahren etwas über die Caritas-Ehrenamtsbörse in der Zeitung gelesen. Daraufhin meldete er sich. "Nicht, dass ich nicht schon genug zu tun hätte, aber ich wollte mich gerne noch zusätzlich engagieren, um anderen Menschen etwas Gutes zu tun", sagt Norbert Lade. Das macht er nun seit September 2021, in dem er seine handwerkliche Arbeitskraft anderen zur Verfügung stellt. "Von der Leuchtmontage, dem Anschließen eines Elektroherdes bis zum Aufbau einer Küchenzeile war eigentlich schon alles dabei", sagt Lade. Insgesamt 14 Einsätze seien es bislang gewesen - Tendenz steigend. Denn mittlerweile wird der gelernte Elektriker und Planungsingenieur, der viele Jahre lang als Bau- und Projektleiter in einem Ingenieurbüro tätig gewesen ist, nicht nur von den Fachdiensten der Klever Caritas, sondern auch vom Verein Klever Kinder Netzwerk e.V. (KKN) angefragt. "Es hat sich schon herumgesprochen", sagt Norbert Lade mit einem Lachen im Gesicht. "Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit ist es schön, dass immer gleich ein Ergebnis zu sehen ist."
Umut GülJulia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Umut Gül, 33, lebt und arbeitet seit zweieinhalb Jahren in Kleve, seit gut einem halben Jahr engagiert er sich hier auch freiwillig. "Ich bin seit April 2023 im Sprachcafé im Franziskushaus aktiv. Dort "quatscht" er, wie er selbst sagt, einmal wöchentlich mit ukrainischen Flüchtlingen. "Es sind die einfachen Themen, Dinge des alltäglichen Lebens, über die wir reden. Wie geht es dir? Was hast du heute gemacht?" Dabei kann Umut Gül auch über seine eigenen Erfahrungen berichten. Er selbst ist aus beruflichen Gründen von Istanbul nach Kleve gezogen, konnte damals die deutsche Sprache nicht. "Zu dieser Zeit habe auch ich kostenlose Hilfe in Anspruch genommen. Mittlerweile bin ich angekommen, habe bereits einige Sprachkurse absolviert. Jetzt möchte ich anderen Hilfebedürftigen etwas zurückgeben."
Margret SandersJulia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Margret Sanders, 63 aus Kleve, ist mit dem Beginn des Franziskushauses als städtische Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge im März 2022 ehrenamtlich aktiv geworden. "Das ehemalige Seniorenzentrum an der Spyckstraße liegt in unmittelbarer Nachbarschaft, hier wollte ich einfach helfen", sagt Margret Sanders, die beruflich im sozialen Sektor arbeitet und sich sehr für andere Kulturen interessiert. Gesagt, getan: Zuerst half sie beim Aufbau der Flüchtlingsunterkunft. "Am Anfang ging es dort vorrangig um die Fragen: Was finde ich wo und wie?", berichtet Margret Sanders. Im Anschluss habe sie Ukrainer und Ukrainerinnen, die in Arbeit wollten, geholfen, eine Stelle zu finden. Seit April 2023 bietet sie das Sprachcafé im Franziskushaus an. "Ich habe gemerkt, dass sich viele Bewohner und Bewohnerinnen immer noch nicht trauen, deutsch zu sprechen. Vor allem vor einem großen Publikum im Kontext Schule und Unterricht. Und genau hier setzt unser freiwilliges Angebot an: Wir unterhalten uns mit den Menschen in kleiner Runde und in einer guten Atmosphäre - ganz ohne Zwang."
Guido RousJulia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Guido Rous, 75 aus Kleve, war viele Jahre als Studienrat am Emmericher Gymnasium tätig. Nach seiner Pensionierung legte er die Hände nicht in den Schoß, sondern engagierte sich sozial. "Ich betreue Menschen mit Migrationshintergrund", sagt Guido Roos. Türkische Mitbürger aus Kleve, chinesische oder indische Studenten der Hochschule - mit ihnen trifft er sich privat oder im Café. "Meistens frage ich nach dem Herkunftsland", berichtet Guido Rous. Sein freiwilliges Engagement sieht er weniger als einen Dienst am Nächsten, sondern als einen Gewinn für sich: "Es macht mir Spaß, mich mit Menschen aus anderen Kulturen zu unterhalten. Dadurch bekomme ich unheimlich viel Wissen aus erster Hand."
Info - Die Ehrenamtsbörse der Klever Caritas
Der Fachdienst Gemeindecaritas/Ehrenamtskoordination der Caritas Kleve betreibt eine Ehrenamtsbörse. Dort können sich sowohl Menschen, die sich gerne freiwillig engagieren möchten, aber auch Vereine und Institutionen, die ehrenamtliche Unterstützung benötigen, melden. "Wir vermitteln gern", sagt Fachdienstleitung Anne-Kathrin Lehmann und ergänzt: "Ehrenamtliches Engagement ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je."
Das Ehrenamtsbörse der Klever Caritas ist auf der Homepage unter Ehrenamtsbörse (caritas-kleve.de) zu finden. Ansprechpartnerin ist Alexandra Daubner vom Fachdienst Gemeindecaritas/Ehrenamtskoordination. Sie ist unter der Telefonnummer 02821 7209-160 oder unter gemeindecaritas@caritas-kleve.de zu erreichen.